Eines ist sicher – auch wenn sich die Gemüter bei gewissen Themen streiten, ist das Internet ohne Google nicht vorstellbar. Grund genug, um mal wieder einen Blick auf den Branchenprimus zu werfen. Immerhin macht Google auch in diesen Tagen mit neuen Meldungen auf sich aufmerksam. Dabei können sich die aktuellen Nachrichten durchaus sehen lassen. So soll Google der reine Suchmaschinenmarkt nicht mehr genügen. Die nächsten Milliarden möchte der Branchenprimus aus diesem Grund mit einem neuen Geschäftsbereich erzielen und zwar mit der Vermarktung von grafischen Werbeflächen. Google möchte in das Displaygeschäft einsteigen. Ganz nebenbei richten sich die neuen Pläne aus dem Hause des Suchmaschinengiganten an die Eroberung des mobilen Webs. Was sich genau dahinter verbirgt, möchten wir uns heute einmal genauer anschauen.

Rund 60 Prozent des Online-Werbegeschäfts fließen zu Google

Alles in allem kann man wohl kaum davon ausgehen, dass es Google hierzulande nicht sonderlich gut geht. Immerhin fließen rund 60 Prozent des gesamten Online-Werbegeschäftes in Deutschland in die Hände des US-Konzerns. Doch was im ersten Moment recht viel zu sein scheint, reicht Google nicht mehr. Aus diesem Grund möchte der Branchenprimus neben der Suche ein neues Wachstumsfeld etablieren. Alle Zeichen richten sich dabei an die Vermarktung von grafischen Werbeflächen. Die Hoffnungen, die von Seiten des Unternehmens in das Displaygeschäft gesteckt werden, sind groß. Dabei lief das Geschäft in diesem Bereich in Deutschland bisher eh zäh an. Bisher ist Googles Werbemarktplatz Doubleclick alles andere als ein Renner. Nach Aussagen des Unternehmens liegt Deutschland in diesem Segment hinter dem US-Markt, der dem Geschäft hierzulande zwei bis drei Jahre voraus hat. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, zeigt man sich im Hause Google jedoch zuversichtlich. Medienberichten zufolge ist sich der Suchmaschinengigant sicher, dass sich das Geschäft auch hierzulande gut entwickeln wird.

Werbebranche sieht Risiken

Während Google fleißig an verschiedenen neuen Einnahmequellen arbeitet, zeigt sich der Rest der Werbebranche ein wenig besorgt. So wurden bereits Stimmen laut, die darauf verwiesen, dass Google mittelfristig die komplette Wertschöpfungskette für sich gewinnen möchte. Dass diese Annahme nicht ganz unbegründet ist, ist offensichtlich. Sobald Google diese Werbeflächen anbietet und sie von Seiten der Unternehmen auch auf dem direkten Weg gebucht werden können, werden andere Ebenen, die bisher in der Wertschöpfungskette zu finden sind, langfristig überflüssig. Genau das könnte nicht nur Agenturen, sondern auch Vermarkter treffen, die diesem Prozess zwischengeschaltet sind. Dabei ist die Strategie von Google klar definiert. Der Branchenprimus kauft Step by Step die Unternehmen, die er für die Realisierung der eigenen Pläne benötigt.