Google hat bereits mehrfach bekanntgegeben, dass es sich in vielerlei Hinsicht auf den  Bereich der Anti-Piraterie-Bemühungen konzentrieren möchte. Die Suchmaschine ist für viele Dachverbände, Organisationen und Rechteinhaber die erste Anlaufstelle, wenn es um verschiedenste Piraterie-Vermutungen geht. Nun wurde bekannt, dass Google seine Bemühungen im Kampf gegen die Piraterie offenbar verstärkt hat. Wie die Suchmaschine erklärte, wurden 97 Prozent aller URLs, die beanstandet wurden, schließlich auch von Google gelöscht. Die URLs wurden von anderen Unternehmen, Dachverbänden und Rechteinhabern in Form von Anfragen gemeldet. Sie wurden nach Angaben des US-Konzerns vollständig aus dem Suchindex entfernt. Allein im vergangenen Monat erhielt der Branchenprimus insgesamt 1,2 Millionen Anfragen dieser Art. Dabei kamen insgesamt 1.314 von Rechteinhabern.

Über 24.000 Domains betroffen

Von der Löschung der URLs sind mehr als 24.000 Domains betroffen. So stammten die gemeldeten URLs nach Angaben von Google von insgesamt 24.374 Domains. Bei Google gingen allein in der Woche ab dem 14. Mai insgesamt 284.850 Anfragen dieser Art ein. Die Suchmaschine versucht diese Anfragen schnellstmöglich zu bearbeiten. Im Musikbereich war die BPI nach Konzernangaben die aktivste Organisation. Sie hat im Monat April insgesamt 182.805 Anfragen gestellt. Bei den RIAA-Mitgliedern war die Zahl der gemeldeten URLs deutlich geringer. Sie belief sich gerade einmal auf 31.922 URLs. An den Anfragen für Google haben sich auch mehrere Musikunternehmen beteiligt. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen wie Warner Music und EMI Music.

Zwei Seiten

Anhand der beanstandeten URLs zeigt sich einmal mehr, dass das Internet in weiten Teilen tatsächlich zwei unterschiedliche Seiten hat. Während auf der einen Urheber- und Rechteverletzungen stehen, trifft man auf der anderen auf den doch sehr komplexen Bereich des Online Marketings. Beide sind wahre Gegensätze, haben jedoch auch eine entscheidende Gemeinsamkeit. Sowohl bei der Bekämpfung der Piraterie im Internet als auch beim Online Marketing nimmt Google mittlerweile eine Schlüsselposition ein. Meist ist das Online Marketing sogar so gestaltet, dass es sich voll und ganz auf Google konzentriert und andere Suchmaschinen wie Bing außen vorlässt. Dies ist ein Aspekt, der sicherlich nicht bei jedem Experten auf Zuspruch stößt, der seine Wurzeln aber nun einmal auch in der Vergangenheit findet. Urheberrechtsverletzungen sind im Internet ein Thema, das zusehends auf Aufmerksamkeit stößt und darüber hinaus auch zu einem Problem mit einem nicht zu unterschätzenden Volumen geworden ist. Immer wieder wurde in der Vergangenheit nach Lösungsansätzen gesucht, um schließlich zu ermitteln, wie sich solche Rechteverletzungen vermeiden lassen.