Selten zuvor hat die Medienwelt so interessiert auf SEOs geschaut wie in diesen Tagen. War die Suchmaschinenoptimierung bislang im Grunde ein Thema, das im Wesentlichen die Macher und Betreiber von Webseiten interessierte, genießt es nun eine Aufmerksamkeit, die zweifelsohne überraschend ist. Der Grund dafür ist weniger ein Geheimnis als vielmehr ein Aspekt, der unserer Branche längst bekannt ist. Deutschland beschäftigt sich in diesen Tagen mit dem Linkkauf. Während die einen von den bestechlichen Bloggern sprechen, versuchen sich die anderen in der Differenzierung von Black Hat und White Hat SEO.  Die Medienmeinungen zum Linkkauf in der Suchmaschinenoptimierung und vor allem von den Verträgen, die zwischen Unternehmen und Bloggern verfasst wurden, könnten unterschiedlicher kaum sein. Doch nicht nur Außenstehende setzen sich in diesen Tagen genauer mit dem Thema auseinander, auch viele Unternehmen wagen den Schritt nach vorn.

Die Suche nach Begründungen

So distanzieren sich Unternehmen, die auf der von uns bereits erwähnten Liste aufgetaucht sind, immer deutlicher von dem Vorgehen ihrer SEO-Agenturen. Abmahnungen und Co sind dabei nur wenige von vielen Reaktionen. Doch während sie versuchen den Schaden für sich so gering wie möglich zu halten, suchen die deutschen Medien nach Antworten, die für die breite Masse verständlich sind. Dabei ist es nicht selten überraschend, wie die einzelnen Fazits von Seiten dieser ausfallen. Fakt ist, dass es sich bei dem Linkkauf nicht um ein Thema handelt, das erst in den letzten Tagen das Licht der Welt erblickte und ebenso deutlich dürfte auch sein, dass die Schuld nicht ausschließlich bei den  betroffenen SEO-Agenturen zu suchen ist. Linkkauf ist einmal mehr das, was man als offenes Geheimnis bezeichnet. Zugleich dürfte auch den meisten Akteuren der Online-Branche bekannt sein, dass eben genau diese Vorgehensweise nach den Google Richtlinien für Webmaster verboten ist.

Das Who-is-Who der deutschen Unternehmen

Das Interesse, das von Seiten der Medien in diesen Tagen der Suchmaschinenoptimierung entgegen gebracht wird, dürfte jedoch weniger dem Linkkauf zu Grunde liegen als vielmehr den Namen, die im Zuge der Berichte aufgetaucht sind. Immerhin ähnelt die Liste, die Google zugespielt wurde, einem Who-is-Who der deutschen Unternehmen, die im Internet aktiv sind. Neben Reiseunternehmen finden sich auf dieser Fluggesellschaften, bekannte Elektronikketten und Versicherer. Es sind mehr oder weniger die großen Namen, die für das doch so rege Interesse an eben genau dieser Liste sorgen. Einmal mehr stellt sich die Frage, ob der Linkkauf als Skandal betitelt werden würde, wenn es sich bei eben diesen Namen um Unternehmen oder Akteure handeln würde, die wenig bekannt sind.