Immer deutlicher entwickelt sich die Social Media zu einem Thema, mit dem sich die breite Masse der Unternehmen schlichtweg auseinandersetzen muss. Vor allem große Konzerne setzen verstärkt auf die Arbeit mit den sozialen Netzwerken und erhoffen sich dadurch ein beachtliches Weiterkommen. Doch was auf den ersten Blick recht einfach zu sein scheint und zu einem Erfolgsmodell werden kann, ist beim genauen Hinsehen sehr komplex. In den vergangenen Wochen sorgte vor allem die Meldung von Adidas für Aufsehen. Der Konzern möchte künftig nicht mehr auf die klassische Werbung setzen und legt den Fokus auf Youtube. Der Sportartikelhersteller möchte in Zukunft einen Großteil der eigenen Kommunikation über die digitalen Kanäle laufen lassen. Gegenüber den Medien erklärte der Adidas-Vorstand, dass die klassischen Medien nicht mehr so wichtig sind. Doch bei den Kampagnen von Adidas geht es bei weitem nicht um wenig Geld. Durchschnittlich investiert der Konzern 13 Prozent des Umsatzes in die eigene Werbung. In diesem Jahr handelt es sich um einen Betrag von rund anderthalb Milliarden Euro. Doch ist die Masse der deutschen Unternehmen zu diesem Schritt bereit?

Experten zweifeln an Reife

Eines ist sicher, wenn es um die Social Media geht, zeigen sich viele Unternehmen noch immer zurückhaltend. Obwohl sie wissen, dass die sozialen Netzwerke mit beachtlichen Chancen einhergehen, möchten sie nur ungern Geld in die Hand nehmen. Nicht zuletzt deswegen zweifeln die meisten Experten daran, dass die deutschen Firmen bereits zu einer radikalen Hinwendung zu sozialen Netzwerken bereit sind. Diese Zweifel sind nicht unbegründet. In den letzten Jahren hat sich die Einweg-Werbung für viele Unternehmen zum Allheilmittel entwickelt. Sie war einfach zu handhaben und konnte sich auch mehr oder weniger bewehren. Mit der Social Media zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Viele Betriebe wissen schlichtweg nicht, wie sie mit den sozialen Netzwerken arbeiten sollen und worauf sie dabei achten müssen.

Bereitschaft für unkontrollierbare Dynamik

In vielerlei Hinsicht musste man bei den klassischen Werbeformen in der Vergangenheit die Zügel nicht aus der Hand geben. Es gibt zahlreiche Kontrollwerkzeuge und Richtlinien, die in Verbindung mit diesem Thema bekannt sind. In Sachen Social Media gestaltet sich diese Situation anders. Hier müssen Firmen schlichtweg dazu bereit sein, sich auf eine unkontrollierbare Dynamik einzulassen. Doch diese ist nicht nur bei den sozialen Netzwerken wichtig, sondern bei allen Sparten der Internetwerbung. Zugleich müssen sie bereit für nicht-hierarchische Kommunikationsformen sein und gerade dieser Aspekt könnte den Betrieben langfristig zu schaffen machen.