Blogs gehören mittlerweile zum Internet wie das Salz zur Suppe. Viele von ihnen werden gern gelesen und oft zitiert – die Meisten sind jedoch gänzlich unbekannt. Alles in allem sind sie ein Thema, über das viel geredet wurde. Während die einen Blogs bereits als out betitelten und sich sicher waren, dass ihre große Zeit bereits zu Ende ist, entdecken andere sie erst für sich. Es scheint einmal mehr so zu sein, dass eine Idee auch dann weiterlebt, wenn sie vielleicht nicht mehr ganz so stark für Schlagzeilen sorgen kann. Doch neben all den Befürwortern und denen, die sich von Blogs in den Bann ziehen lassen, gibt es auch diejenigen, die sie sich am liebsten weg wünschen würden. Dazu gehören mit Blick auf gewisse Aspekte sicherlich auch die Journalisten, denen es in diesen Tagen nicht besonders gut geht. Vor allem die freien Journalisten, die um jeden Platz auf der Seite einer Zeitung kämpfen müssen, sind nicht immer das, was man als bester Freund eines Webblogs bezeichnen kann. Alles in allem sind aber auch für sie Blogs eine Chance.
Eines ist sicher – noch vor wenigen Jahren hat in Deutschland wohl kaum ein Journalist daran glaubt, dass Blogs eine solche Beliebtheit genießen werden. Noch geringer war der Anteil bei denen, die davon überzeugt waren, dass sie einmal selbst auf diesem aktiv sein werden. Doch nachdem wenige den Vorstoß gewagt haben, schließen sich immer mehr an. Die Zahl der Journalisten, die einen eigenen Blog als neue journalistische Bühne entdecken, steigt unaufhörlich. Während die einen über große Themen berichten, nutzen andere die Blogs, um die eigenen Experimente zu rekonstruieren. So gibt es Redakteure, die über Selbstversuche schreiben und eben auch solche, die durch einen Hauch Privatleben und maximale Offenheit für Begeisterung sorgen. Blogs sind für Journalisten zweifelsohne eine Möglichkeit, um auch dann über Dinge berichten zu können, wenn sie von der eigenen Redaktion nicht gewünscht sind.
Doch neben all den Chancen und Möglichkeiten gibt es nun einmal auch Journalisten, die sich in dem Punkt sicher sind, dass sie nie einen Blog schreiben würden. Doch warum eigentlich? Auch wenn die Gründe, die genannt werden, sehr verschieden sind, sollte nie vergessen werden, dass Blogger und Journalisten zwei paar Schuhe sind. Journalisten müssen objektiv sein. Eine der wohl größten Herausforderungen ist es, ihre eigene Meinung nicht preiszugeben. Aber gerade das ist bei Bloggern erwünscht, denn es macht sie sympathisch und es fällt leicht eine gewisse Sympathie zu ihnen aufzubauen.