Immer wieder sorgen Erkenntnisse und Meldungen über die Einflussfaktoren beim Google-Ranking in unserer Branche für Aufmerksamkeit und Debatten gleichermaßen. Nun ist es dem LockerGnome-Blog Web Developer einmal mehr gelungen, einen solchen Einflussfaktor zu ermitteln. So konnte Jake Ludington eine interessante Beobachtung anstellen. Auf dem Blog berichtete er darüber, dass er im April einen unerwarteten und ebenso plötzlichen Rückgang der Besucher festgestellt hat, die durch Google auf die Seite gelangt sind. Durch weitere Reaktionen des Suchmaschinengiganten wurde nun belegt, dass sein Blog aufgrund des Newsletters, der von ihm verschickt wurde, abgestraft wurde. Grund dafür war das Verhalten der Abonnenten, das sich anders gestaltete als es sich Google eigentlich vorstellte. Die Newsletter, die von dem Blog verschickt wurden, wurden von zu vielen Abonnenten ignoriert.
Auch wenn sich diese Feststellung als nicht unproblematisch erwies, war sie doch zutreffend. Nachdem Ludington seinen Verteiler für den Newsletter bereinigte und der Suchmaschine in einem Reinclusion Request die Änderungen mitteilte, erhielt er die Information, dass die bestehende Strafmaßnahme gegen ihn aufgehoben wurde. Damit liegt die Vermutung nahe, dass Google für eben dieses Vorgehen Daten verwendet, die man zuvor durch die Überwachungen der Google-Mail-Konten erhalten hat. Wenn Newsletter über diese Konten bestellt, jedoch nicht von dem Empfänger gelesen werden, wird der Absender dieser als Spammer betrachtet, wenn ein bestimmter Schwellenwert erreicht wurde. Die Logik, die dahinter steht, ist simpel. Demnach sind Mails, die nicht gelesen werden, schlichtweg unerwünscht.
Mit diesem Vorgehen animiert Google die Versender von Newslettern dazu, entsprechende Tracking-Methoden anzuwenden. Durch sie soll das Verhalten der Empfänger überwacht werden. Dies ist zum Beispiel durch Grafiken möglich, die auf dem Server gespeichert sind und in den Newsletter eingebunden wurden. Doch auch das Zählen von Links, die aufgerufen wurden, kann als Methode zur Hand genommen werden. Diesem Vorgehen hat sich schließlich auch Ludington gewidmet. Zudem konzentrierte er sich dabei auf die Empfänger, die ein Google-Mail-Konto besitzen. Im Anschluss weiterte er dieses jedoch auf alle Empfänger seines Newsletters aus. Nach dem Abschluss seiner Tracking-Kontrollen entfernte er insgesamt 13.000 Empfänger aus dem eigenen Newsletter-Verteiler. Im Anschluss erklärte Google Ludington, dass er sein Spam-Problem behoben hat. Mittlerweile hat sich aber auch Matt Cutts zu Wort gemeldet. Er weist die Erklärungen von Ludington zurück. Dieser hat seine Äußerungen wiederum noch einmal unterstrichen und betonte, dass Google die Spam-Maßnahme geändert hat, nachdem er Änderungen bei seinem Mail-Verhalten vorgenommen hat. Eine weitere Reaktion von Cutts steht bislang noch aus.