Das von der deutschen Bundesregierung geplante Leistungsschutzrecht stößt bei Google und vielen Webusern auf Unverständnis. Nun hat sich Google dazu entschlossen, eine Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht zu starten. Mit ihr erntet der Suchmaschinenkonzern jedoch deutliche Kritik. Kritiker haben Google als verlogen bezeichnet. Mit der Kampagne hat Google einen regelrechten Kampf gegen das Leistungsschutzrecht gestartet, das von der Bundesregierung für die Presseverlage geplant wird. Für Google würden durch das Gesetz in Deutschland höhere Kosten entstehen. Die Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht wird von Kritikern als verlogen bezeichnet. Wie sie zuletzt erklärten, würde Google nicht neutral agieren. Vielmehr wären die Warnungen, mit denen der Suchmaschinenkonzern auf das Gesetz reagiert hat, überzogen. Im Zuge einer breit angelegten Kampagne versucht Google derzeit auf den eigenen Webseiten Nutzer gegen das Leistungsschutzrecht mobil zu machen.
Google dürfte sich vor allem an den Kosten stören, die durch das neue Leistungsschutzrecht auf den Suchmaschinenkonzern zukommen würden. Demnach müsste sich die Suchmaschine die kleinen Textauszüge, die sogenannten Snippets, auf den eigenen Webseiten gegen entsprechende Gebühren lizenzieren lassen. Diese Textauszüge stammen aus den Händen der Verlage. Möchte Google diese Gebühren nicht bezahlen, müsste die Suchmaschine letzten Endes in vollem Umfang auf die Auszüge verzichten. Das Leistungsschutzrecht soll am Donnerstag in einer ersten Lesung im deutschen Parlament behandelt werden. Schon jetzt ist die Mehrheit der Koalition Berichten zufolge jedoch sicher. Nun hat Google seine Nutzer über die eigenen Internetseiten dazu aufgerufen, sich in E-Mails und Anrufen gegen das Gesetz stark zu machen. Beteiligte schätzen die Chancen, dass es Google gelingt, das Leistungsschutzrecht zu Fall zu bringen, jedoch als ausgesprochen gering ein.
Eine Verabschiedung des Leistungsschutzrechts könnte bereits im Frühjahr kommenden Jahres erfolgen. Demnach würde das neue Gesetz schließlich im Herbst 2013 offiziell in Kraft treten. Von Seiten der Bundesregierung wurde betont, dass die private Nutzung von verschiedenen Verlagsinhalten auch in Zukunft gratis sein wird. Dies gelte auch für das Zitieren und Verlinken von Inhalten. Die Google-Aktion löste vor allem bei Verlagen und Politikern heftige Kritik aus. Demnach handele es sich bei der Aktion um eine üble Propaganda. Auch die Bundestagsfraktion von CDU und CSU übte harte Kritik an der Kampagne und betonte, dass Google sich darum bemühe, die eigenen Lobbyinteressen bei den Nutzern durchzusetzen. Die Abgeordneten erklärten im Zuge dessen abermals, dass es das Ziel des Leistungsschutzrechtes sei, dass Qualitätsjournalismus in Deutschland eben auch im Internet auf einen ausgeglichenen Wettbewerb hoffen kann.