Das Kerngeschäft des Internetkonzerns Google ist auch weiterhin die Suchmaschine. Um sich dem starken Druck von Seiten der Konkurrenz weiterhin erfolgreich widersetzen zu können, hat sich Google dazu entschlossen, sich von Projekten zu trennen, die nicht direkt mit dem Kerngeschäft in Verbindung stehen. Eines davon ist Google Knol. In den vergangenen Tagen hat der Branchenprimus bekanntgegeben, dass man das Projekt Knol aufgegeben werde. Google möchte dieses selbst nicht weiterverfolgen, hat sich aber dazu entschlossen, dieses in das WordPress-Portal zu transferieren. Google Knol wurde als Wissensdatenbank im Jahr 2007 aus der Taufe gehoben. Nach der Migration können Anwender die auf WordPress basierende Lösung Annotum in Anspruch nehmen. Sie wurde speziell für wissenschaftliche Publikationen entwickelt und ist auf die damit verbundenen Besonderheiten abgestimmt.
Auf den ersten Blick erinnert Google Knol mit Sicherheit an das bekannte Portal Wikipedia. Allerdings handelt es sich bei dem Projekt des Suchmaschinengiganten um eine Plattform, die für kontroverse Meinungen gegründet wurde. So werden Fachbeiträge bei Knol mit einer namentlichen Kennzeichnung publiziert. Auch hierbei handelt es sich um einen Unterschied zu Wikipedia. Darüber hinaus haben Nutzer von Knol die Möglichkeit, dass Artikel in Abhängigkeit von den gewählten Voreinstellungen gefiltert werden. Bei dem Portal können außerdem auch ungefilterte Kommentare und Bewertungen von Seiten der Nutzer abgegeben werden. Gibt es mehrere Beiträge zu einem Thema, entscheidet grundsätzlich die Bewertung über die jeweilige Reihenfolge der Anzeige. Die Migration in das WordPress-Portal dürfte sicherlich für manch einen überraschend gekommen sein.
Google möchte sich künftig wieder intensiver auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren. Hier handelt es sich alles in allem nicht gerade um eine Neuheit. Bereits kurze Zeit nachdem Larry Page an die Konzernspitze gewechselt ist, wurde bekannt, dass sich Google von einigen Projekten trennen möchte. Längst wurde unter dem Dach des Branchenprimus nicht mehr nur die eigene Suchmaschine gemanagt. Über die Jahre hinweg hat sich Google für die Gründung zahlreicher Projekte wie Knol entschieden. Nicht all diese Projekte gingen jedoch mit einem großen Erfolg einher. Die Konzentration auf das eigene Kerngeschäft scheint einmal mehr sinnvoll zu sein. Allerdings darf wiederum auch nicht aus den Augen verloren werden, dass Google neben seiner Suchmaschine weitere Baustellen unterschiedlicher Größe hat. Dazu dürfte vor allem das soziale Netzwerk Google+ gehören, das erst vor wenigen Monaten an den Start ging. Dieses wird von Seiten des Suchmaschinengiganten stetig mit neuen Funktionen erweitert. So können nun auch Marken und Unternehmen Profile anlegen.