Auch weiterhin ist Facebook der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um soziale Netzwerke geht. In Deutschland ist es auch weiterhin das beliebteste Social Network überhaupt und verfügt darüber hinaus mit Abstand über die meisten Mitglieder. Doch während Facebook in den USA offenbar an dem eigenen Börsengang arbeitet, gestaltet sich das Bild in Europa etwas anders. So ist die Facebook-Werbung ins Visier der Europäischen Union geraten. Vor allem neue EU-Regeln bringen in diesen Tagen das Geschäftsmodell der Firma, das sich als äußerst erfolgreich erweisen konnte, zusehends ins Wanken. Doch die neuen EU-Regeln könnten nicht nur Einfluss auf die Facebook-Werbung haben. Letzten Endes könnten sie mit Blick auf die gesamte Internetwerbung zu entsprechenden Einschränkungen und Anpassungen beitragen.

Art soll neu reglementiert werden

Im Visier der EU-Kommission steht vor allem die Art, mit der Internetfirmen Nutzerdaten für Werbezwecke sammeln. Diese soll nach den Plänen der Europäischen Union neu reglementiert werden. Mit diesen Plänen gerät das vollständige Geschäftsmodell von Facebook in diesen Tagen zumindest in Europa akut ins Wanken. Viviane Reding, EU-Justizkommissarin, betonte zuletzt abermals, dass der Bürger ein Recht auf seine privaten Daten hat. Nach Ansicht von Reding ist es demnach unabdingbar, dass der Nutzer der Verwendung der eigenen Daten explizit zustimmt, wenn dies von Unternehmen in Erwägung gezogen wird. Auch Facebook holt sich diese Zustimmung von seinen Nutzern ein. Dies erfolgt mit den Nutzungsbedingungen, die sich über mehrere Seiten erstrecken und die von jedem Mitglied bei der ersten Anmeldung akzeptiert werden müssen. Damit stimmen die Nutzer zu, dass sie damit einverstanden sind, dass ihre Daten angefangen von dem Alter bis hin zu den Hobbys für die Werbung ausgewertet werden. Diese Vorgehensweise soll mit einer neuen EU-Direktive nun geändert werden. Die neue Direktive wird im Januar des kommenden Jahres in Kraft treten.

Mitglieder müssen ausdrücklich gefragt werden

Nach der neuen Direktive der EU müssen die Nutzer ausdrücklich gefragt werden, ob sie Werbung möchten, die auf ihre Daten zugeschnitten ist. Lehnen die Mitglieder diesen Aspekt ab, könnte es starke Auswirkungen auf die vollständige Internetwerbung haben. Dabei würde davon nicht nur Facebook betroffen sein. Mit entsprechenden Auswirkungen müsste letztlich auch der Suchmaschinengigant Google kämpfen. Doch die Folgen für Facebook wären in jedem Fall dramatisch. Im laufenden Jahr macht die US-Firma mit ihrem Geschäftsmodell nach aktuellen Erwartungen einen Umsatz in Höhe von 4,27 Milliarden Dollar. Mark Zuckerberg ist bei seinem Unternehmen immer stärker auf ausländische Werbemärkte angewiesen. Immerhin leben 75 Prozent der Mitglieder außerhalb der USA.