Mit der eigenen Suchmaschine Bing hat der US-Konzern Microsoft einen neuen Konkurrenten für den Branchenprimus Google ins Rennen geschickt. Die Hoffnungen, die der Konzern in Bing zu Beginn steckte, waren enorm. Auch wenn die Suchmaschine gegenüber Google auch weiterhin kaum eine Chance zu haben scheint, konnte sie zuletzt immer wieder Boden gut machen. Für Microsoft selbst handelt es sich bei Bing in erster Linie um einen Geschäftsbereich, der strategisch wichtig ist. Anders gestaltet sich das Bild jedoch bei dem Blick auf die Kosten. Die finanziellen Aufwendungen machen Bing zunehmend zum Milliarden-Grab für Microsoft. Eigentlich sollte die Suchmaschine nach den ursprünglichen Plänen die Weichen für zukünftige Entwicklungen stellen. Bislang handelt es sich bei ihr jedoch um ein riesiges Verlustgeschäft. Momentan weist auch nichts darauf hin, dass sich dieses Bild in naher Zukunft entsprechend ändern wird.

Milliardeninvestitionen durch Microsoft

Microsoft hat sich bei Bing nie gescheut, hohe Investitionen zu realisieren. Seit dem Start der Suchmaschine im Jahr 2009 wurde eine Summe von rund 5,5 Milliarden Dollar in diesen Bereich investiert. Die Verluste, die durch Bing verursacht wurden, steuern nach einem Bericht von dem Wirtschaftsmagazin CNN Money auf die Marke von einer Milliarde Dollar zu. Dagegen schafft es der Suchmaschinengigant Google auch weiterhin Milliardengewinne aus seinen Diensten zu schöpfen.  Bei Microsoft scheint die Erfolglosigkeit in Sachen Online Services Division jedoch kein Ende zu finden. Die Verluste dieses Bereichs summierten sich auf eine Summe von rund 9 Milliarden Dollar, seitdem sie in den Geschäftsberichten von Microsoft gesondert ausgewiesen werden.

Bessere Marktpositionierung

Trotz der enormen Verluste hält Microsoft weiter an Bing fest. Ziel des  Konzerns ist es, dem Hauptkonkurrenten Google nach und nach die einzelnen Marktanteile abzunehmen. Auf diesem Weg möchte sich Bing selbst besser auf dem Markt positionieren können. Durch eine bessere Marktpositionierung würde Bing als Plattform auch für Anzeigenkunden erheblich an Attraktivität gewinnen. Infolge dessen könnten sich für Microsoft auch die Einnahmen erhöhen, die aus diesem Bereich geschöpft werden. In den letzten zwei Jahren gelang es Microsoft tatsächlich den Marktanteil seiner Suchmaschine sukzessive auszubauen. Zum Start lag der Marktanteil von Bing lediglich bei 8,4 Prozent. Mittlerweile ist der Marktanteil dagegen auf 14,7 Prozent gestiegen. Dabei gelang es Microsoft jedoch nicht Google wichtige Marktanteile abzunehmen. Vielmehr wurden sie den anderen Wettbewerbern abgeknabbert. Zum Bing-Start besaß Google beispielsweise einen Marktanteil von 65 Prozent. Derzeit liegt er mit 64,8 Prozent auf einem fast gleichen Niveau. Dagegen konnte Microsoft vor allem Yahoo wichtige Anteile wegnehmen.